Glossar
Chlamydien (Bakterien)
Die häufigste bakterielle STI in der Schweiz, in über der Hälfte der Fälle ohne Symptome. Chlamydien können lange unbemerkt bleiben und in seltenen Fällen zu einer Beckenentzündung oder einem Verschluss der Eileiter führen. Die antibiotische Behandlung ist wirksam und gut verträglich. Eine zuverlässige Bestätigung des Nichtvorliegens einer Infektion ist 2 bis 3 Wochen nach einem sexuellen Kontakt möglich.
Gonorrhö (Bakterien)
Die Gonokokken-Infektion kann ohne Symptome verlaufen, verursacht aber häufig eitrigen Ausfluss, der bei Männern typischerweise morgens vor dem Wasserlassen sichtbar ist. Frauen können ebenfalls vaginalen Ausfluss und Unterbauchschmerzen haben. Die Behandlung erfolgt mit Antibiotika, und ihre Wirksamkeit kann vier Wochen später durch einen Test überprüft werden. Eine zuverlässige Bestätigung des Nichtvorliegens einer Gonokokken-Infektion ist 2 bis 3 Wochen nach einem sexuellen Kontakt möglich.
Ureaplasma/Mycoplasma (Bakterien)
Die Besiedlung des Genitaltrakts mit Mykoplasmen und Ureaplasmen ist häufig und verursacht nur selten Symptome. Diese Bakterien sollten nur in bestimmten Situationen getestet und behandelt werden. Daher wird ein Screening bei Personen ohne Symptome nicht empfohlen.
Syphilis (Bakterien)
Syphilis ist eine sexuell übertragbare Infektion, verursacht durch das Bakterium Treponema pallidum. Sie beginnt meist mit einem schmerzlosen Geschwür (sogenannter harter Schanker) an den Genitalien, im Mund oder im After, das oft unbemerkt bleibt. Ohne Behandlung verläuft die Syphilis in mehreren Stadien und kann Hautausschläge, Fieber, Gelenkschmerzen sowie in späteren Stadien schwere Schäden an inneren Organen und dem Nervensystem verursachen.
Die Übertragung erfolgt leicht bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr.
Ein einfacher Bluttest reicht zur Diagnose, und die Krankheit lässt sich wirksam mit Antibiotika (meist Penicillin) behandeln. Eine zuverlässige Bestätigung, dass keine Syphilis-Infektion vorliegt, ist 2–3 Wochen nach dem sexuellen Kontakt möglich.
Hepatitis C (Virus)
Vorwiegend durch Blut übertragbar. Eine sexuelle Übertragung ist möglich, wird jedoch hauptsächlich bei Männern beobachtet, die Sex mit Männern haben und mit HIV leben. Der Konsum injizierbarer Drogen, Tätowierungen oder Piercings unter unzureichenden hygienischen Bedingungen stellen ebenfalls ein hohes Infektionsrisiko dar. Etwa zwei Drittel der Infektionen werden chronisch und können zu Leberzirrhose führen. Es gibt keinen Impfstoff, aber Hepatitis C ist heilbar. Wenn ein Risiko festgestellt wird (durch einen Fragebogen), wird im Rahmen des Get-Checked-Programms ein Test angeboten.
Hepatitis B (Virus)
Übertragbar durch Blut und sexuelle Kontakte. Sie schädigt die Leber und kann in 25 bis 30 % der Fälle zu einer Zirrhose führen. Die Impfung bietet lebenslangen Schutz und wird von der Krankenkasse übernommen. Wenn der Impfstatus unklar ist, wird im Rahmen des Get-Checked-Programms ein Test angeboten.
Hepatitis A (Virus)
In den letzten Jahren wird Hepatitis A zunehmend bei Männern beobachtet, die Sex mit Männern haben. Die akuten Symptome können schwerwiegend sein. Reisende in Länder mit schlechten hygienischen Bedingungen riskieren eine Infektion durch verunreinigtes Wasser oder unzureichend gegarte Lebensmittel. Die Impfung gegen Hepatitis A bietet einen zuverlässigen Schutz.
HIV (Humanes Immundefizienz-Virus)
Die HIV-Übertragungsrate in der Schweiz nimmt jedes Jahr ab. Dieses Retrovirus führt ohne Behandlung zu einer Schwächung des Immunsystems. Eine sehr wirksame Therapie kann jedoch den Krankheitsverlauf stoppen und eine Übertragung vollständig verhindern. Obwohl HIV nicht heilbar ist, lässt es sich effektiv kontrollieren. Eine zuverlässige Bestätigung des Nichtvorliegens einer Infektion ist 6 Wochen nach einem sexuellen Kontakt möglich.
Humanes Papillomavirus (HPV)
HPV-Infektionen sind äußerst häufig. Bis zu 80 % der sexuell aktiven Personen infizieren sich im Laufe ihres Lebens mit dem Virus, insbesondere im Alter zwischen 20 und 30 Jahren. Einige HPV-Typen verursachen Genitalwarzen; andere können zu Zellveränderungen führen, die sich langsam zu Krebsvorstufen entwickeln (insbesondere Gebärmutterhalskrebs, aber auch Krebs am After und im Rachenraum). Weitere Informationen zur HPV-Impfung und zum Screening finden Sie auf unserer Website.